Psychische Erste Hilfe in NÖ: Erste betriebsinterne Ausbildung
v.l.n.r.: Mario Schneidhofer | Roten Kreuz Bezirksstelle Triestingtal, Denise Polley | Betriebsratsvorsitzende bei druck.at , Friederike Kerschbaum | Roten Kreuz Bezirksstelle Triestingtal; Fotocredit: druck.at, Abdruck honorarfrei
Unter Koordination unseres Betriebsrats wurde erstmals in Niederösterreich ein geschlossener Unternehmenskurs zur Psychischen Erste Hilfe in Zusammenarbeit mit der Roten Kreuz Niederösterreich, Bezirksstelle Triestingtal durchgeführt. An zwei Kurstagen (16 Stunden) lernten unsere Arbeiter:innen und Angestellten die wichtigsten Werkzeuge kennen, um in psychischen Ausnahmesituationen richtig reagieren und unterstützen zu können. Zwölf unserer Mitarbeiter:innen wurden dabei zu Psychischen Ersthelfer:innen ausgebildet – ein starkes Signal für Weiterbildung, Teamgeist und gegenseitige Unterstützung im Betrieb.
Unterstützung im Arbeitsumfeld
„Gerade im Arbeitsumfeld verbringen wir viel Zeit miteinander. Es ist wichtig, dass wir aufeinander achten, Unterstützung geben und auch schwierige Themen offen ansprechen können. Der Kurs hat uns gezeigt, dass es oft nur ein Gespräch, Zuhören oder einfach Dasein braucht, um jemandem zu helfen“, sagt Denise Polley, Betriebsratsvorsitzende bei druck.at.
Mario Schneidhofer von der Roten Kreuz Bezirksstelle Triestingtal betont: „Psychische Erste Hilfe ist ebenso bedeutend wie körperliche Erste Hilfe. Wir alle können mit einfachen Mitteln dazu beitragen, dass Menschen in Ausnahmesituationen nicht alleine gelassen werden. Das Wissen, wann man zuhört, nachfragt und weitere Unterstützung organisiert, kann entscheidend sein.“
Der Kurs zur Psychologischen Ersten Hilfe fand großen Anklang
Die Teilnehmer:innen zeigten sich begeistert von den praxisnahen Inhalten und der Möglichkeit, künftig als Psychische Ersthelfer:innen im Unternehmen aktiv zu sein. Wir planen, das Thema auch langfristig im Arbeitsalltag zu verankern und weitere Kurse durchzuführen.
Erste Hilfe für die Seele
Der praxisorientierte Lehrgang vermittelte grundlegende Methoden, um Betroffene in Krisen-Momenten zu stabilisieren, zuzuhören und erste Schritte zur Hilfe einzuleiten – ähnlich wie bei klassischer Erster Hilfe, nur eben auf seelischer Ebene. Dabei wurden unter anderem die unterschiedlichen Auslöser von Krisen und mögliche Reaktionen der Betroffenen besprochen. Themen wie Stress und Stressbewältigung, Gesprächsführung mit Menschen in akuten Krisen, Einführung in Trauerprozesse sowie Informationen zu psychischen Erkrankungen standen ebenso auf dem Programm wie die Grenzen der Psychischen Ersten Hilfe, Weitervermittlungsangebote und die Selbstfürsorge der Helfenden. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen, Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen zu reduzieren und Menschen zu befähigen, bei Bedarf aktiv zu werden.